2.3 Technische Rahmenbedingungen

2.3.1 Rechenzentrum

Als Kernstück der technischen Vorsorge betreibt die Kreisverwaltung zwei redundante Rechenzentren. Die zentralen Speichersysteme, Datenbanken und physikalischen Rechnersysteme sind redundant[1] vorhanden. Die Serversysteme sind zwischenzeitlich weitgehend virtualisiert.[2] Die Virtualisierung hat das Ziel, eine höhere Verfügbarkeit, eine einfachere Administration und einen energieeffizienteren Betrieb zu ermöglichen.

Die Rechenzentren sind so ausgelegt, dass eines der beiden Rechenzentren das jeweils andere bei einem Ausfall auffangen kann. Überwachungssysteme geben zu jedem Zeitpunkt den aktuellen Zustand der Rechenzentren wieder.

Neben dem Rechenzentrumsbetrieb ist die Datensicherung eine wichtige Säule der technischen Vorsorge. Die Daten sind vollständig zu sichern. Ebenso wichtig ist die Kontrolle der Wiederherstellbarkeit und die Kapselung der gesicherten Daten vor dem Zugriff von Schadsoftware. Die gesicherten Daten sind so zu lagern, dass sie vor Zerstörung bewahrt werden.

2.3.2 Netze

Die Digitalisierung erhöht natürlich auch die Anforderungen an die Bandbreite und die Verfügbarkeit der Netze. Insbesondere die Einführung der elektronischen Akte führt zu einer deutlichen Steigerung des zu übertragenden Datenvolumens in den Netzwerken. Das gilt sowohl innerhalb der Kreisliegenschaften als auch für die Anbindung der Außenstellen und externer Stellen.

Durch die Digitalisierung wird die Ortsgebundenheit vieler Prozesse aufgehoben. Dadurch ergeben sich neue Kooperationsmöglichkeiten und auch Arbeitsmöglichkeiten. Beispiele wären eine verstärkte Kooperation mit den Gemeinden oder der Ausbau von Telearbeit oder die Arbeit in räumlich verteilten Teams. Auch die Kommunikation und Interaktion mit den externen Nutzern über digitale Kommunikationswege wird sich deutlich erhöhen. Das alles bedingt zuverlässige und leistungsfähige Netzwerke.

2.3.3 Schnittstellen

Wie schon oben erwähnt, ist eine Hauptaufgabe der Digitalisierung, die einzelnen Bausteine zu geschlossenen Prozessketten zu verbinden. In diesem Zusammenhang kommt der Definition von Schnittstellen eine herausragende Bedeutung zu. Schnittstellen sind zwingend erforderlich, um die Verbindung zwischen den einzelnen Bausteinen herzustellen. Es ist daher von großem Vorteil, Software einzusetzen, die über viele definierte Schnittstellen zu den anderen Systemen verfügen. Das war insbesondere bei der Wahl des Dokumentenmanagementsystems (E-Akte) ein zentrales Auswahlkriterium.

Auf Bundesebene ist es ein Bestreben des IT-Planungsrates, nationale Standards im Rahmen des sog. XÖV-Projekts zu definieren. Beispiele hierfür sind die Standards XMeld für den Austausch von Meldedaten, XVergabe für Ausschreibungsverfahren oder die im Oktober 2017 beschlossenen Standards für den Bau- und Planungsbereich XBau und XPlanung. Der Standard XPlanung ist insbesondere bei der Erstellung digitaler Landschaftspläne relevant. Bei den Geodaten sind in der Regel internationale Standards etabliert wie INSPIRE[3] oder OGC[4].


[1] In redundanten Systemen sind wichtige Komponenten mehrfach vorhanden um die Verfügbarkeit zu erhöhen.

[2] Auf einem physikalischen Rechnersystem werden mehrere Serversysteme betrieben oder logisch abgebildet.

[3] INSPIRE ist eine Richtlinie der europäischen Kommission zur Schaffung einer interoperablen europäischen Geodatenbasis

[4] Die OGC ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel einheitliche Standards im Geodatenbereich zu schaffen.

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